- Was ist SCRUM?
- Was macht ein SCRUM Master?
- SCRUM Master Zertifizierung
- Wie bereite ich mich optimal auf die Prüfung vor?
- Fazit
Hinter erfolgreichen Projekten stehen geeignete Vorgehensmodelle.
Agile Modelle sind heutzutage unabdingbar, die zwar einem bestimmten Ablauf folgen, dem Team aber auch viele Freiheiten lassen.
Eines dieser Modelle ist SCRUM Framework, das sich beim Projektmanagement auf das Wesentliche konzentriert und unnötige Abläufe weglässt.
Im Rahmen von SCRUM Framework gibt es wie im klassischen Projektmanagement verschiedene Zertifizierungen, zu denen unter anderem auch die SCRUM Master Zertifizierung gehört.
Aber zuerst soll die Frage beantwortet werden: Was ist SCRUM?
Was ist SCRUM?
Offiziell wurde SCRUM erstmal 1995 auf einer Konferenz präsentiert. Wie viele andere Vorgehensmodelle wurde SCRUM ebenfalls als Projektmethode oder besser gesagt als Framework für Software Projekte entwickelt.
Heutzutage ist SCRUM Framework für viele andere Bereiche außerhalb von Software auch anwendbar.
SCRUM ist ein Framework für die Kooperation eines Teams.
SCRUM soll für Projektteams und Stakeholder Eckpunkte bieten, an denen sich alle orientieren können.
Wichtig für das agile Projektmanagement sind Werte und Prinzipien, die bei SCRUM verfolgt werden und die auch für den Erfolg des Frameworks stehen.
SCRUM Säulen
Im SCRUM Framework gibt es drei wichtige Säulen:
- Transparenz
- Überprüfung
- Anpassung
Transparenz
Ziele, Aufgaben und getroffene Entscheidungen sollten für alle im Projekt involvierten Teilnehmer klar ersichtlich und transparent sein. Auch die Begriffe sollten einheitlich definiert und verwendet werden.
Beim gesamten Projekt wird sich auch auf die wichtigen Aufgaben fokussiert und konsequent priorisiert. Die Transparenz soll dabei für alle Stakeholder vorhanden sein.
Entscheidend für den Erfolg ist, dass das Projektteam möglichst autonom arbeiten kann, sich aber auch konsequent an den Ablauf des SCRUM Frameworks hält.
Überprüfung
Die Überprüfung spielt im SCRUM Framework eine wichtige Rolle. Die erzielten Arbeitsergebnisse werden regelmäßig mit den geplanten Zielen abgeglichen. Dadurch erhöht sich die Produktreife deutlich.
Anpassung
SCRUM Framework lebt davon, dass Anpassungen schnell umgesetzt werden, sobald festgestellt wird, dass Verbesserungen notwendig sind. Dies betrifft sowohl das Produkt als auch die Arbeitsweise im Projekt.
Diese kontinuierlichen Verbesserungen durch regelmäßige Lessons Learned Feedbacks ermöglichen sowohl dem laufenden Projekt als auch neuen Projekten im gesamten Unternehmen eine schnellere und effizientere Zielerreichung.
SCRUM Team, Meetings und Artefakte
Zur praktischen Umsetzung vom SCRUM Framework dienen SCRUM Team, Meetings und Artefakte.
SCRUM Team
Die Rollen im SCRUM Team konzentrieren sich auf den Product Owner, das Entwicklungsteam und den Scrum Master.
Der Product Owner ist für das gesamte Produkt verantwortlich.
Das Entwicklungsteam ist für die inkrementelle Produktentwicklung verantwortlich
Der SCRUM Master ist der Coach des Teams und für die organisatorische Umsetzung des SCRUM Frameworks zuständig.
SCRUM Meetings
Bei den SCRUM Meetings stehen unterschiedliche Aktivitäten zur Auswahl, die je nach Größe des Projektes unterschiedlich lang ausfallen.
Diese Meetings finden im Rahmen eines Sprints statt. Zu diesen Meetings gehören Sprint Planung, Daily SCRUM, Sprint Review und Sprint Retrospektive.
Die Sprints dauern zwischen ein und vier Wochen und haben immer eine fixe Zeit.
Im Rahmen der Sprint Planung wird ein Sprint geplant. Daily SCRUM ist dazu da, damit sich das Team täglich über den Fortschritt und potentielle Probleme austauschen kann.
Im Rahmen vom Sprint Review und der Retrospektive wird geschaut, wie der Sprint gesamthaft abgelaufen ist und ob beispielsweise Ziele erreicht wurden, welche Probleme es in der Produktentwicklung und im Sprint Ablauf gab und welche Verbesserungen für nächste Sprints umgesetzt werden sollen.
SCRUM Artefakte
Im SCRUM Framework gibt es bestimmte Werkzeuge, die für den Prozessablauf notwendig sind.
Diese Werkzeuge werden als Artefakte bezeichnet. Die drei SCRUM Artefakte sind:
- Product Backlog
- Sprint Backlog
- Inkrement
Der Product Backlog ist eine Sammlung aller Anforderungen für ein Produkt, die im Projekt anfallen.
Der Sprint Backlog enthält alle Produktanforderungen, die im Rahmen eines Sprints abzuarbeiten sind.
Die Inkremente, auch “potentially releasable” Produkte genannt sind das Ergebnis der abgearbeiteten Anforderungen in einem Sprint.
Dabei bauen einzelne Inkremente jeweiliger Sprints aufeinander auf, bis am Ende ein fertiges Produkt entsteht.
Was macht ein SCRUM Master?
Eine besondere Stellung innerhalb des Projekts beziehungsweise der beteiligten Personen hat der SCRUM Master. Seine Aufgabe ist nicht mit einem Manager oder einem Projektleiter gleich zu setzen.
Der SCRUM Master achtet in erster Line darauf, dass das Projekt nach dem SCRUM Framework abgearbeitet wird.
Er greift nicht in die Abarbeitung der Aufgaben ein, sondern hat eher moderierende und coachende Aufgaben innerhalb des Projektes.
Im weitesten Sinne kann er als Qualitätsmanager für das Team gesehen werden.
Er nimmt auch eine moderierende Stellung bei Meetings ein und organisiert sie auch.
Zudem achtet er darauf, dass definierte Regeln innerhalb des Projektes eingehalten werden, und stellt durchaus kritische Fragen etwa in Bezug auf die Definition of Done.
Der SCRUM Master hat zwar keine Weisungsbefugnis, ist jedoch alles andere, als nur jemand der dekorativ auf der Seite steht, sondern dazu mahnt, die Abläufe konsequent einzuhalten.
Bei den Regeln und Strukturen, die SCRUM vorgibt, ist der SCRUM Master auch eine unverzichtbare Rolle.
Er muss daher ein Experte in SCRUM sein, was er sich mit einer SCRUM Master Zertifizierung und der damit verbundenen Ausbildung und Prüfung erarbeiten kann.Um SCRUM Master zu werden, sollten einige persönliche Eigenschaften und Werte mitgebracht werden.
Einer der wichtigsten Werte ist die persönliche Verpflichtung gegenüber dem Team und der gesamten Organisation des Ablaufs.
Der SCRUM Master sollte sich auch nicht scheuen, kritische Punkte im Prozessablauf anzusprechen und auch einzugreifen, wenn der Prozessablauf vernachlässigt wird.
Der SCRUM Master sollte offen für Probleme und Feedback sein und eine vertrauensvolle Umgebung schaffen.
Wichtig ist, dass das Team und die Zusammenarbeit im Fokus stehen und auch jeder Einzelne respektiert wird.
Beim SCRUM Master kommt es daher in erster Linie auf eine stabile Persönlichkeit an, die auch große empathische Fähigkeiten besitzt.
SCRUM Master Zertifizierung
Die Professional Scrum Master Zertifizierung I wird in Form eines Multiple Choice Tests über Scrum.org erworben.
Mindestens 85% der Fragen müssen innerhalb von 60 Minuten richtig beantwortet werden, um diese SCRUM Master Zertifizierung zu erhalten.
80 Fragen werden in dieser Zeit gestellt und für die Prüfung fallen Gebühren in der Höhe von 150 USD an.
Zudem ist die Prüfung in Englisch.Wer zusätzlich zur SCRUM Master Zertifizierung noch eine weitere Zertifizierung, wie als Professional SCRUM Product Owner I (PSPO) machen möchte, sollte dafür ein spezielles Training besuchen.
Für den PSPO in der ersten Stufe fallen Gebühren für die Prüfung in der Höhe von 200 USD an. Die Prüfungsbedingungen sind gleich wie bei der SCRUM Master Zertifizierung.
Sowohl bei der SCRUM Master Zertifizierung als auch bei anderen Zertifizierungen gibt es unterschiedliche Stufen. Mit höheren Stufen wird auch das Wissen in den jeweiligen Bereichen vertieft.
Wie bereite ich mich optimal auf die Prüfung vor?
Egal ob Sie eine SCRUM Master Zertifizierung erwerben wollen oder ein Zertifikat für den Professional SCRUM Product Owner anstreben, ist es empfehlenswert, ein Training dafür zu besuchen.
Theoretisch ist der Erwerb der SCRUM Master Zertifizierung auch im Selbststudium möglich, da später aber viel Interaktion mit dem Team und anderen Rollen notwendig ist, ist es empfehlenswert ein Training zu machen.
Ein Workshop beziehungsweise ein Training für die Scrum Master Zertifizierung ist für viele ein essenzieller Teil der Ausbildung, da hier qualifizierte Trainer nicht nur die Theorie vermitteln, sondern auch Beispiele aus der Praxis bringen und einzelne Tätigkeiten geübt werden können.
Im Training haben die Teilnehmer die Möglichkeit in einem geschützten Umfeld auch Fragen und Probleme zu behandeln, denen sie später als SCRUM Master gewachsen sein müssen.
Für jede Zertifizierungsstufe gibt es eigene Trainings. Je nach Art des Trainings, ob dieses online oder als Präsenzkurs gehalten wird, können um die 1.000 Euro an Kursgebühren anfallen.
Bei den Trainings gibt es wiederum unterschiedliche Varianten, die sich ebenfalls in der Dauer unterscheiden.
Fazit
SCRUM ist ein Framework, das auf den ersten Blick durch seine Richtlinien wenig flexibel erscheint.
Wer als SCRUM Master sich mit den Details beschäftigt und SCRUM praktisch erlebt, sieht jedoch schnell, dass es sich dabei um einen agilen Prozess handelt, der eine hohe Qualität beim Endprodukt und eine optimale Teamarbeit ermöglicht.
Mit der SCRUM Master Zertifizierung wird ein wichtiger Schritt in Richtung professionelles agiles Projektmanagement gemacht. Deswegen ist diese Zertifizierung zu empfehlen.