Projektmanagement Zertifizierung – Überblick und Empfehlungen

Projektmanagement-Zertifizierung

Projektmanager planen, koordinieren und überwachen ein Projekt, welches einmalig und zeitlich begrenzt ist. Sie verfolgen mit einer temporären Organisationseinheit ein konkretes Ziel.

Je größter das Vorhaben, die erforderliche Arbeitskapazität und notwendigen Kenntnisse, desto größer ist das Projektteam aufgestellt.

Fundiertes Fachwissen gepaart mit der Fähigkeit Qualität, Umfang, Zeit und Kosten zu überwachen stellt eine Voraussetzung für das Berufsbild des Projektmanagers dar.

Damit ein Projektmanager seine Projekte zum Erfolg führen kann, eignet sich eine sogenannte Projektmanagement-Zertifizierung.

Projektmanagement-Zertifizierung – Vorteile

Der Bedarf an gut ausgebildeten Projektmanagern steigt. Oftmals wird das Projektmanagement dabei als eigene Dienstleistung für externe Kundenprojekte angeboten.

Der potentielle Kunde bzw. Auftraggeber fordert zunehmend einen Nachweis über die vorhandenen Qualifikationen des Projektmanagers.

Nur durch die Qualifikationen als zertifizierter Projektmanager wird ein Projektmanager wahrgenommen und durch die jeweiligen allgemeinen anerkannten Qualitätsstufen definiert.

Die Vorteile einer Projektmanagement-Zertifizierung liegen nicht nur im Qualitätsnachweis, sondern sind vielseitig. Nachfolgend führen wir die entschiedensten Vorteile für eine PM Zertifizierung auf.

Höherer Marktwert

Nicht nur in Deutschland sind ausgebildete und zertifizierte Projektmanager gefragt. Die Kompetenzen werden weltweit gefordert. Dies wirkt sich nachweislich auch auf die Verdienstchancen aus.

Gerade Projektmanager mit langjähriger Erfahrung und einem Projektmanagement-Zertifikat können ihr Einkommen nachweislich steigern. Auch hier gilt das Angebot bzw. die Gehaltsvorstellungen werden von der Nachfrage dominiert.

Auftraggeber zahlen gerne mehr Gehalt für ausgebildete Projektmanager. Die Verdienstchancen sind daher mit steigender Qualifizierung hoch.

Dadurch verdienen zertifizierte Projektmanager mehr als ohne einem Projektmanagement-Zertifikat.

Für die Höhe des Einkommens ist neben dem Studienabschluss, die Branche und Berufserfahrung sowie die Verantwortung für ein Projekt ausschlaggebend.

Zukünftig wird das Gehalt für Projektmanager weiter ansteigen.

Gerade für Projektleiter mit mehr Verantwortung und langjähriger Erfahrung sind die größten Sprünge drin.

Objektiver Nachweis der Fachexpertise

Immer mehr müssen Projektmanager bei ihrer Bewerbung oder bei größeren und komplexeren Projekten einen Nachweis für die Eignung erbringen.

Neben der angegebenen Berufserfahrung kann sich ein Projektmanager mittels dem Projektmanagement-Zertifikat beweisen. 

Das Zertifikat gilt dabei als Objektiv, da es am Ende der Ausbildung bzw. Weiterbildung ausgestellt wird. Es weist den Projektmanager als Geeignet für die Stelle aus.

Zudem wird ersichtlich welchen Grad der Zertifizierung der Bewerber absolviert hat.

Je besser das Zertifikat und die absolvierte PM Zertifizierung, desto höher sind die Chancen bei einer Bewerbung  und dem daraus möglichen Einkommen.

Weiterbildung als Alleinstellungsmerkmal

Mit Hilfe einer Zertifizierung wird die Professionalität des Managements von Projekten gefördert.

Aus diesem Grunde stellt eine erteilte Zertifizierung als Weiterbildungsmaßnahme ein Alleinstellungsmerkmal für den Projektmanager dar.

Nicht jeder Projektmanager entschließt sich zu einer Weiterbildungsmaßnahme in Form einer bestimmten Zertifizierung.

Gerade Projektleiter, welche bereits sehr gutes Geld verdienen oder zufrieden mit ihrem Job sind, neigen nicht dazu sich fortzubilden.

Aus diesem Grunde stechen zertifizierte Projektmanager aus der Masse heraus. Sie zeigen damit ihren Lern- und Weiterbildungswillen.

Professionelles Auftreten gegenüber Kunden und Lieferanten

Projektmanager treten in ihrer Funktion unter anderem mit Kunden und Lieferanten in Kontakt. Sie müssen Absprachen und Verhandlungen führen.

Hier spielt ein sicheres und vor allem professionelles Auftreten eine entscheidende Rolle für den Erfolg.

Wer über kein professionelles Auftreten verfügt, wird den Kunden nicht für sich gewinnen und Verhandlungen mit dem Lieferanten unter Umständen verlieren.

Die Zertifizierungen für das Projektmanagement verhelfen den Projektleitern zu einem professionellen und sicheren Auftreten gegenüber Lieferanten und Kunden.

Einheitliche Standards innerhalb des Unternehmens

Jedes Unternehmen weist eine eigene Struktur auf. Damit diese Struktur funktionieren kann, ist es wichtig, einheitliche Standard für jeden Bereich und jeden Beruf festzulegen.

Für Projektmanager können mit Hilfe der Projektmanagement-Zertifizierungen einheitliche Standards für die Projektleiter definiert werden. 

So kann für jede Projektleiterstufe eine bestimmte Zertifizierung als Voraussetzung für die Besetzung der Stelle gefordert werden.

Darüber hinaus können alle zertifizierten Projektmanager eine einheitliche Projektmanagement-Sprache sprechen, was für den Projekterfolg und für die verwendeten Standards sehr wichtig ist.

Projektmanagement-Zertifizierungen im Vergleich

Im Bereich der Projektmanagement-Zertifizierungen sind auf dem Markt diverse und unzählige Zertifizierungsangebote mit verschiedenen Anforderungen und Levels vorhanden.

Sich da für die richtige Zertifizierung zu entscheiden fällt oftmals sehr schwer. Für einen ersten Überblick über die unterschiedlichen Zertifizierungen gehen wir nachfolgend auf die wichtigsten Angebote ein.

1. Agile Projektmanagement-Zertifizierungen

Agile Projektmanagement-Zertifizierungen beschäftigen sich mit agilen Methoden, welche Prozesse und Projekte schneller, leichter, dynamischer und flexibler gestalten können.

Während der Zertifizierungs-Trainings lernen die Teilnehmer die agilen Methoden kennen.

PMI-ACP® Zertifizierung

Im agilen Projektmanagementbereich empfiehlt sich am besten die PMI-ACP Zertifizierung.

Kernkonzept:

Die PMI-ACP (Agile Certified Practitioner) Zertifizierung vom Project Management Insitute dient als Nachweis der Kompetenz für agiles Projektmanagement.

Beigebracht werden dem Teilnehmer aktuelle agile Methoden, Tools, Techniken und Theorien wie zum Beispiel SCRUM, KANBAN, LEAN, damit der Teilnehmer diese kontextbezogen in Projekten anwenden kann.

Zielgruppe:

Projektleiter, Projektmanager, Programm-, Projektportfolio- und Produktmanager, Scrum Master, Projektmitarbeiter mit agiler Projekterfahrung, Product Owner.

Für alle, welche mit agilen Methoden Produktentwicklungen und Projekte erfolgreich umsetzen wollen.

Voraussetzungen:

12 Monate allgemeine Projekterfahrung innerhalb der letzten fünf Jahren oder Alternativ ein aktuelles PMP-Zertifikat und 8 Monate agile Projekterfahrung innerhalb der letzten drei Jahren.

Zudem wird eine Schulung mit mindestens 21 Kontaktstunden benötigt. Ausreichend ist dabei der Bildungsabschluss mittlere Reife oder das Abitur.

Kosten:

Für PMI-Mitglieder betragen die Prüfungsgebühren 365,00 Euro und für Nichtmitglieder 415,00 Euro.

Prüfungsbestandteile:

Die Prüfung dauert drei Stunden und besteht aus 120 Multiple-Choice-Fragen. Prüfungssprache stellt Englisch dar. Das Prüfungsergebnis wird sofort mitgeteilt.

SCRUM Master Zertifizierung

Zu den wichtigsten Frameworks für agile Projekte zählt die SCRUM Zertifizierung.

Kernkonzept:

Ohne viel Aufwand ist es mit der SCRUM Master Zertifizierung möglich ein Zertifikat in den Händen zu halten.

SCRUM Master Zertifizierung beschäftigt sich mit der Anwendung von SCRUM Framework, um durch die Agilität die Projektlaufzeit zu beschleunigen und die Zusammenarbeit in Projektteams zu verbessern.

Zielgruppe:

Alle Projektmanager, welche das SCRUM Framework kennenlernen und die Anwendung validieren möchten.

Voraussetzungen:

Erfahrung im Bereich des Projektmanagements und möglichst erste Berührungspunkte mit SCRUM.

Kosten:

Das Professional Scrum Master (PSM I) kostet 150,00 Euro und es ist keine Rezertifizierung notwendig.

Prüfungsbestandteile:

Beantworten von Testfragen auf Englisch in Multiple Choice Weise.

Product Owner Zertifizierung

Kernkonzept:

Vertiefen und Demonstrieren des Wissens und Verständnis von Scrum, sowie die Rolle des Product Owners und dessen Fähigkeit das Wissen bei Bedarf in realen Situationen anzuwenden.

Zielgruppe:

Für alle, welche den Wert von Systemen und Produkten maximieren möchten, Projektverantwortliche, welche für den Produkterfolg auf dem Markt verantwortlich sind.

Voraussetzungen:

Verantwortlichkeit für den Produkterfolg auf dem Markt.

Kosten:

Die Product Owner Zertifizierung (PSPO I) kostet 200,00 Euro und es ist keine Rezertifizierung notwendig.

Prüfungsbestandteile:

Beantworten von Testfragen auf Englisch in Multiple Choice Weise.

Disciplined Agile Zertifizierung

Kernkonzept:

Das Kernkonzept konzentriert sich auf ein Toolkit, welches sich auf Entscheidungen konzentriert.

Es zeigt im Wesentlichen auf, wie Strategien aus Kanban, Scrum, SAFe und vielen weiteren Ansätzen effektiv miteinander kombiniert werden können.

Zielgruppe:

Teammitglieder eines agilen Teams und Coaches von Teams.

Voraussetzungen:

Teilnahme und Abschluss eines Kurses, um an der Prüfung teilzunehmen. 

Kosten:

Die Kosten richten sich nach der Auswahl von den sechs möglichen Zertifizierungen und beginnen bereits bei ca. 400 Euro. Eine Rezertifizierung ist nach einem Jahr nötig.

Prüfungsbestandteile:

Die Prüfung besteht aus Multiple Choice Aufgaben.

2. Klassische Projektmanagement-Zertifizierungen

Klassisches Projektmanagement weißt ein hohes Maß an Standardisierungen auf. Diese sind als Referenz anerkannt.

Diese Projektmanagement-Methode eignet sich für alle Projekte, bei denen nicht mit vielen Veränderungen zu rechnen ist. 

Dies bedeutet für Projekte mit hoher Planungssicherheit. Die klassische PM Zertifizierung befasst sich im Wesentlichen mit diesen Planungssicherheiten.

PMP®

Im klassischen Projektmanagementbereich empfiehlt sich am besten die Zertifizierung PMP (Project Management Professional).

Darüber hinaus hat die PMP-Zertifizierung viele integrierte Bestandteile von agilen Vorgehensweisen wie SCRUM, Kanban, LEAN und behandelt auch hybride Methoden, so dass die PMP Zertifizierung weiterhin als Klassiker bleibt und sehr gefragt ist.

Kernkonzept:

Grundlage der Zertifizierung stellt die Bestseller Publikation „Guide to the Project Management Body of Knowledge“ dar. Es beschreibt professionelles Projektmanagement unabhängig von der Branche.

Zielgruppe:

Erfahrene Projektmanager

Voraussetzungen:

Mindestens 35 Trainingsstunden. Zudem sind mindestens 7.500 Stunden Projektmanagement Erfahrung innerhalb der letzten 60 Monate bei Personen mit (Fach-) Hochschulreife nötig.

Personen mit einem Bachelor oder einem vergleichbaren Abschluss benötigen mindestens 4.500 Stunden Projektmanagement Erfahrung innerhalb der letzten 60 Monaten.

Kosten:

Die Prüfungskosten betragen für PMI-Mitglieder 405,00 US$ und für Nichtmitglieder 555,00 US$. Für Mitglieder kommt noch der Jahresbeitrag von 109,00 US$ hinzu.

Da vor der Prüfung ein Training notwendig ist, summieren sich auf die Prüfungsgebühren noch die Teilnahmegebühren ab 1.990,00 Euro zzgl. MwSt. auf.

Eine Rezertifizierung ist notwendig. Diese kostet für Mitglieder 60,00 US$ und Nichtmitglieder bezahlen 150,00 US$.

Prüfungsbestandteile:

Die Prüfung umfasst 180 Multiple Choice Aufgaben, welche innerhalb von 230 Minuten im Testcenter vor dem PC oder online beantwortet werden müssen.

IPMA Level A

IPMA Level A entspricht dem zertifizierten Projektdirektor (GPM).

Kernkonzept:

Die Kernkompetenz besteht aus der strategischen Gestaltung von Projekten, die projektorientierte Organisation strategisch zu steuern und Leadership-Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen.

Das Zusammenwirken von Programm-, Projekt- und Portfolio-Management wird ebenfalls genauer betrachtet. Teilnehmer lernen unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.

Zielgruppe:

Führungskräfte mit projektbasierten Organisationen und Leiter von strategischen Großprojekten.

Voraussetzungen:

Fünf Jahre Erfahrung im Umgang mit komplexen Programm-, Portfolio- oder Multiprojektmanagement.

Drei Jahre davon müssen in einer verantwortlichen Leitungsfunktion im Portfoliomanagement der Organisation, Geschäftsbereich oder Organisation verbracht werden.

Kosten:

Die Prüfungsgebühr mit erster Zertifizierung kostet 2.475,00 Euro für Nichtmitglieder und für Mitglieder 2.228,00 Euro.

Eine Rezertifizierung ist notwendig und kostet 500,00 Euro für Nichtmitglieder und 450,00 Euro für Mitglieder.

Prüfungsbestandteile:

Die Prüfung besteht aus einem Report von 25 Seiten, gefolgt von einem Rollenspiel verteilt über einen Arbeitstag mit einer Dauer von 240 Minuten und einem Interview von ca. 90 Minuten.

IPMA Level B

IPMA Level B entspricht dem zertifizierten Senior Projektmanager (GPM).

Kernkonzept:

Level B befasst sich mit der Strategieumsetzung durch Projekte sowie den Leadership-Fähigkeiten in Projekten. Klassische, hybride und agile Projektmanagement Ansätze müssen beherrscht werden.

Zielgruppe:

Projektmanager, welche große Vorhaben erfolgreich abschließen wollen oder für organisationsrelevante Projekte verantwortlich sind.

Voraussetzungen:

Mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Bereich Projektmanagement. Davon müssen drei Jahre in einer verantwortlichen Führungsfunktion mit komplexen Projekten verbracht werden.

Kosten:

Die Prüfungsgebühr inkl. Erstzertifizierung kostest für Nichtmitglieder 1.935,00 Euro und für Mitglieder 1.742,00 Euro. Eine Höherzertifizierung 1.100,00 Euro bzw. 990,00 Euro. Die Rezertifizierungskosten belaufen sich auf 400,00 Euro bzw. 360,00 Euro.

Prüfungsbestandteile:

Zuerst muss eine schriftliche Prüfung in 180 Minuten abgelegt werden. Anschließend ist ein Report von 25 Seiten abzugeben, an einem Workshop teilzunehmen und ein 90 minütiges Interview zu führen.

IPMA Level C

IPMA Level C entspricht dem Zertifizierten Projektmanager (GPM).

Kernkonzept:

Das Level C befasst sich mit der erfolgreichen Planung und Steuerung von Projekten und wie ein Projektdesign als Ansatz verstanden und eingesetzt werden kann.

Klassische, hybride und agile Projektmanagement Ansätze müssen beherrscht werden.

Zielgruppe:

Projektmanager, Projektleiter, Teilprojektleiter von komplexen Gesamtprojekten, Leiter PMO, Leiter Qualitätsmanagement innerhalb von Projekten und Leiter Projektcontrolling.

Voraussetzungen:

Mindestens drei Jahre Erfahrung als Projektmanager in einer verantwortlichen Führungsposition von begrenzter Komplexität.

Kosten:

Die Prüfungsgebühr inkl. Erstzertifizierung kostest für Nichtmitglieder 1.530,00 Euro und für Mitglieder 1.377,00 Euro.

Eine Höherzertifizierung 1.100,00 Euro bzw. 990,00 Euro. Die Rezertifizierungskosten belaufen sich auf 300,00 Euro bzw. 270,00 Euro.

Prüfungsbestandteile:

Die schriftliche Prüfung dauert 120 Minuten. Anschließend muss ein Report von 25 Seiten abgeben, an einem Workshop teilgenommen und ein Interview von 60 Minuten gegeben werden.

IPMA Level D

IPMA Level D entspricht dem Zertifizierten Projektmanager (GPM).

Kernkonzept:

Beim Level D lernen Teilnehmer die Kommunikation, Teamarbeit und die sichere Anwendung von Projektmanagement-Methoden kennen.

Zielgruppe:

Auszubildende mit dualer Berufsausbildung, Studierende mit Studiengängen in ausgeprägten Projektmanagementinhalten, Arbeitspaketverantwortliche und Berufserfahrene mit fundiertem PM-Wissen.

Voraussetzungen:

Kenntnisse und Erfahrungen im Projektmanagement sind hilfreich, allerdings nicht zwingend notwendig.

Kosten:

Die Prüfungsgebühr inkl. Erstzertifizierung kostest für Nichtmitglieder 630,00 Euro und für Mitglieder 567,00 Euro. Eine Höherzertifizierung 450,00 Euro bzw. 405,00 Euro.

Studierende zahlen für die Erstzertifizierung nur 250,00 Euro und für eine Höherzertifizierung 150,00 Euro. Die Rezertifizierungskosten belaufen sich auf 250,00 Euro bzw. 225,00 Euro.

Prüfungsbestandteile:

Es sind entweder zwei schriftliche Prüfungen von je 90 Minuten abzulegen oder eine schriftliche Prüfung von 90 minütiger Dauer und ein Report von 25 Seiten.

Eine Verkürzung auf nur eine schriftliche Prüfung von 90 Minuten ist mit dem Basiszertifikat (GPM) möglich.

Prince2

Pince2 besteht aus insgesamt zwei Stufen, der Prince2 Foundation und Prince2 Practitioner.

Kernkonzept:

Einstieg in die Prinzipien und die Terminologie. Prince2 Practitioner befasst sich mit der Verantwortung für eine Ausgestaltung des Projektes und deren Verantwortung.

Zielgruppe:

Prince2 Foundation richtet sich an alle Einsteiger ins Projektmanagement oder in der Prince2 Umgebung.

 Prince2 Practitioner ist gedacht für alle Projektleiter, Teammitglieder und Berater.

Voraussetzungen:

Für Prince2 Foundation ist keine Voraussetzung notwendig und für die Prince2 Practitioner sollte entweder die Prince2 Foundation oder eine Zertifizierung nach PMP, CAPM (PMI), IPMA Level A, B, C oder D vorhanden sein.

Kosten:

Der Preis für einen Vorbereitungskurs und der anschließenden Prüfung wird den entsprechenden Ausbildungspartnern eigenständig festgelegt. Demnach können die Kosten stark variieren.

Das Zertifikat läuft nach drei Jahren aus und die Prüfung muss wiederholt werden. Die kosten variieren je nach Anbieter.

Prüfungsbestandteile:

Die Prüfung besteht aus 68 Fragen von denen 38 innerhalb von 150 Minuten richtig beantwortet werden müssen.

3. Projektportfolio Zertifizierungen

Projektportfolio-Zertifizierungen befassen sich mit der Zusammenfassung von Programmen und Projekten innerhalb eines abgegrenzten Verantwortungsbereiches.

Zweck ist die permanente übergeordnete Steuerung und Planung.

SAFe

SAFe (Scaled Agile Framework) bietet ein individuell angepasstes House of Lean an. Es werden ganze sieben Zertifikate angeboten.

Kernkonzept:

Kennenlernen des SAFe Frameworks und anpassen an die eigene Organisation bzw. an das eigene Projekt. Beherrschen aller notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten für agile Transformationen.

Zielgruppe:

Je nach Zertifizierung entweder als Team, Practioner oder Agilist.

Voraussetzungen:

Grundstein für die Prüfung legt der Besuch einer Schulung. Nach Schulungsabschluss wird der Teilnehmer zur Prüfung freigeschalten. Diese muss innerhalb einer bestimmten Frist bestanden werden.

Kosten:

Der erste Prüfungsversuch ist Teil der Anmeldegebühr. Diese beginnt bei ca. 1.200,00 US$. Jeder Wiederholungsversuch kostest zusätzlich 50US$.

Die Zertifizierung ist ein Jahr gültig und muss re-zertifiziert werden. Für die Einstiegszertifizierung kostet eine Verlängerung derzeit 100 US$.

Prüfungsbestandteile:

Die Prüfung besteht aus 60 Multiple Choice Aufgaben und wird webbasiert durchgeführt. Die Prüfungsdauer beträgt 120 Minuten.

Portfolio Management Professional (PfMP)

Kernkonzept:

Formales Portfoliomanagement für strategische Initiativen um die Lücken zwischen Strategie und Umsetzung effektiv zu schließen. Koordination eines oder mehrerer Portfolios zur Erreichung von strategischen Zielen.

Zielgruppe:

Leitende Mitarbeiter und Führungskräfte, welche ein Portfolio an Projekten und Programmen verwalten.

Voraussetzungen:

Die Bewerber müssen innerhalb der letzten 15 Jahre mindestens 96 Monate Berufserfahrung in der Geschäftswelt gesammelt haben und einen Sekundarabschluss vorweisen können.

Zudem benötigen sie 84 Monate Portfoliomanagement-Erfahrung.

Alternativ müssen alle Bewerber innerlabe der letzten 15 Jahre mindesten 96 Monate Berufserfahrung in der Geschäftswelt vorweisen und ein vierjähriges Studium absolviert haben. Hier sind 48 Monate Portfoliomanagement Erfahrung notwendig.

Kosten:

Die Prüfungsgebühr für Mitglieder beträgt 800,00 US§ und für Nichtmitglieder 1.000,00 US$.

Prüfungsbestandteile:

Die Prüfung besteht aus 150 Multiple Choice Fragen, welche beantwortet werden müssen.

4. Hybride Projektmanagement-Zertifizierung

Rein hybride Projektmanagement-Zertifizierungen sind auf dem Markt nicht vertreten.

Die PMI-ACP Zertifizierung oder auch PMP Zertifizierung ist hier am nächsten dran, da dort alle notwendigen Projektmanagement Methoden behandelt werden.

5. Projektmanagement-Zertifizierung für junge und angehende Projektmanager

Junge und angehende Projektmanager verfügen oftmals nicht über die notwendigen Voraussetzungen einer Zertifizierung.

Aus diesem Grunde gibt es auf dem Markt eine spezielle Einsteiger PM Zertifizierung für den Erhalt vom Projektmanagement-Zertifikat.

Basiszertifikat (GPM)

Kernkonzept:

Das Kernkonzept besteht aus den ersten PM-Methoden wie Beispielsweise Zieldefinition, Risikomanagement und den einzelnen Projektphasen, das Verstehen der Projektmanagement-Sprache und den Verständnis und Gestalten des eigenen Projektbeitrages.

Zielgruppe:

Schüler, Berufsschüler, Studenten, Auszubildende und Einsteiger in das Projektmanagement.

Voraussetzungen:

Es sind keine Voraussetzungen notwendig.

Kosten:

Die Standardgebühr beträgt 225,00 Euro. GPM-Mitglieder bezahlen 203,00 Euro und Studierende 150,00 Euro.

Prüfungsbestandteile:

Die Prüfung besteht aus einer 90 Minütigen schriftlichen Prüfung.

CAPM Zertifizierung

Für den Einstieg als zertifizierter Projektmanager eignet sich die CAPM Zertifizierung (Certified Associate in Project Management).

Kernkonzept:

Vermittlung von Basiswissen für ein erfolgreiches Projektmanagement.

Zielgruppe:

Junge und angehende Projektmanager, welche dauerhaft eine Karriere als zertifizierter Projektmanager anstreben.

Voraussetzungen:

Basiswissen im Projektmanagement-Bereich und mindestens 23 Kontaktstunden um für die Prüfung zugelassen zu werden.

Kosten:

Je nach Anbieter variieren die Kosten für das Training mit anschließender Prüfung. Online-Seminare beginnen bei ca. 1.300,00 Euro und Präsenzveranstaltungen ab ca. 1.800,00 Euro.

Prüfungsbestandteile:

Die Prüfung erfolgt online oder als Computer-Prüfung in Test-Centern. Innerhalb von drei Stunden müssen 150 Fragen beantwortet werden.

Fazit und Empfehlungen

Das Erlangen einer Projektmanagement-Zertifizierung kann viel Aufwand bedeuten. Es lohnt sich aber auf jeden Fall.

Die Praxis zeigt, dass die Projektmanager, welche neben der gesammelten Erfahrung eine Projektmanagement-Zertifizierung mitbringen, Projekte sehr gut im Griff haben und diese auch erfolgreich zu Ende führen.

Neben den Projektmanagement-Methoden an sich werden im Rahmen der PM Zertifizierungen Themen wie Stakeholder Management, Leadership, Teamführung und Konfliktmanagement behandelt, was für den Erfolg eines Projektes genauso wichtig ist.

Welche Zertifizierungen empfehlen sich also? Unter der Berücksichtigung verschiedener Aspekte wie Kosten, Aufwand, Rezertifizierung, Ansehen und weiteren wichtigen Aspekten empfehlen sich folgenden Zertifizierungen:

  • PMP (Project Management Professional)
  • PMI-ACP (Agile Certified Practitioner)
  • SAFe in Kombination mit PMP oder PMI-ACP
  • CAPM für junge und angehende Projektmanager

Über den Autor

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Dieter Zibert

Dieter Zibert ist Projektmanagement Consultant mit langjähriger Erfahrung im Projektportfolio-Management, Aufbau von professionellen PMOs, Business Transformation, Change Management, hybriden Projektmanagement durch Anwendung von klassischem, agilem und Critical Chain Projektmanagement und in der Anwendung von TOC Prinzipien, um signifikante Verbesserungen für die Kunden zu erzielen.

dzibert@greenprojectsconsulting.com

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